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Lästige Luft im Bauch: Was hilft bei Blähungen?

Jedes Böhnchen macht ein Tönchen, jede Bohne einen Ton: Meistens sind Blähungen ganz normal, aber trotzdem unangenehm. Doch manchmal steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Ein gespannter, geschwollener Bauch, vermehrtes Aufstoßen und Mundgeruch sind Warnzeichen. Kommen Durchfall oder Verstopfung, schmerzhafte Krämpfe oder gar Übelkeit und Schwitzen hinzu, könnten organische Störungen der Grund sein. Wie kommt es zu (krankhaften) Blähungen und was lässt sich dagegen tun?

Wie Blähungen entstehen

Täglich ist unser Organismus damit beschäftigt, etwa drei Liter Gase wie Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan plus Ammoniak und Schwefel zu handeln – nicht nur im Verdauungsbereich. Ein gewisses Quentchen Luft verschlucken wir bei hastigem Essen und Sprechen (Aerophagie); darüber hinaus bildet ein aktiver, die Nahrung verwertender Darm Kohlendioxid, während Magensäure und Fettsäuren neutralisiert werden. Und manchmal gelingt die Aufnahme von Wasserstoff durch Darmbakterien nur unzureichend.

Blähungsverursacher Nummer Eins: Eine ballaststoffreiche Ernährung. Nein, Sie haben nichts missverstanden, Ballaststoffe gelten zu Recht als gesund – vorausgesetzt, Sie trinken ausgiebig und sorgen für genug Bewegung. Andernfalls liegen Ballaststoffe wie ein Stein im Magen und belasten anschließend den Darm. Warum? Schlacken- und Faserstoffe, unverdauliche Kohlenhydrate, binden Wasser im Darm, indem sie aufquellen. Dagegen unterstützen lösliche wie Apfelpektin die Darmflora. Doch auch unlösliche Stoffe wie Zellulose bzw. aus Vollkornnahrung sind nützlich, weil sie das Stuhlvolumen vergrößern und so den Darm anregen.

Viel lösliche Ballaststoffe enthalten:

  • Kohl
  • Hülsenfrüchte
  • Obst
  • Zwiebelpflanzen und Lauch

 

Machen sich die Darmbakterien an die Verwertung, geht mehr oder weniger viel Luft ab. Allerdings reagiert jeder Darm anders. Viele, bei denen besagte Böhnchen keine nennenswerten Blähungen verursachen, vertragen eventuell keinen Blumenkohl oder Spinat.

Blähungen bei Schwangerschaft und Dreimonatskoliken

Vor allem in den frühen Schwangerschaftsmonaten klagen werdende Mütter über lästige Blähungen und Völlegefühl. Kein Wunder – der Darm entspannt sich und wird ein wenig träge. Helfen Sie ihm mit fünf bis sechs kleinen Mahlzeiten, viel grünem Salat, frischem Obst und Gymnastik auf die Sprünge. Entspannungsübungen im Rahmen der Geburtsvorbereitung und milde Wärme entkrampfen, während rezeptfreie Entschäumer auf Dauer keine gesunde Lösung sind.

Ihr Säugling strapaziert mit Schreiattacken Ihr Nervenkostüm? Vielleicht hat er nach den Mahlzeiten zu viel Luft im Bauch: Dreimonatskoliken verschwinden, wenn der Darm reift. Und rauchen Sie besser nicht in seiner Gegenwart - Zigarrettenrauch verschlimmert das Ganze. Oder hören Sie gleich mit dem Rauchen auf – so schlucken Sie weniger Luft.

Blähungen durch Intoleranzen

Bakterien vergären unverdaute Zuckerverbindungen erst im Dickdarm. Wird Milchzucker nicht vertragen, weil zu wenige Laktase Enzyme zur Spaltung bereit stehen, spricht man von (meist erblich bedingter) Laktoseintoleranz. Mit dem Umstieg auf laktosearme Ernährung geht auch die Blähungsneigung zurück. Auch bei Fruktoseintoleranz reagiert der Darm mit Blähungen u. a. auf das Überangebot an industriell zugesetztem Fruchtzucker.

Auch Süßstoffe auf Pflanzenbasis wie Sorbit in Lightprodukten, Gummibärchen, Pastillen oder Zahnpflegekaugummis blähen, weil Darmbakterien diese wie lösliche Ballaststoffe behandeln. Verzichten Sie beim Kochen besser auf Süßstoffe oder greifen Sie zu synthetischen wie Aspartam.

Gewusst? Fast Food bläht, weil es Zuckeraustauschstoffe als Feuchthaltemittel enthält, und auch Aufbaunahrung verursacht Blähungen, wenn Sie das falsche Präparat auswählen.

Zöliakie geht ebenfalls mit Blähungen einher

Hier wird alles glutenhaltige wie z. B. Getreideprodukte nicht vertragen. Da die Darmschleimhaut entzündlich verändert ist, kommt es

  • Gewichtsverlust
  • unzureichender Aufnahme fettlöslicher Vitamine
  • Blutarmut

Zöliakie Kinder gedeihen schlecht: Eine glutenfreie, laktosearme Ernährung, die Vitamine ergänzend zuführt, hilft.

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