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Was gegen Blähungen tun? - Diagnoseverfahren

Zu viel Luft im Bauch? Im Rahmen der körperliche Untersuchung wird der Arzt zunächst den Bauch beklopfen, den Darm abhören, Leber und Milz abtasten und auch Hautverfassung, Augen und Mundschleimhaut mit einbeziehen. Er checkt Ihre Nervenreflexe, hört Herz und Lunge ab und misst Blutdruck und Puls. Eventuell wird er den Enddarm in einer rektal-digitalen Untersuchung austasten sowie parallel Blut- und Stuhlproben nehmen. Weitere Verfahren, die eine mögliche Erkrankung näher eingrenzen:

  • EKG (Elektrocardiogramm)
  • Ultraschall von Oberbauch und Bauchvenen
  • Röntgen des Bauches (macht Blähungen oder Darmverschluss sichtbar)
  • Gewebeproben

Der Arzt wird Sie nicht nur nach Beschwerden, Regelmäßigkeit des Stuhlgangs und allgemeinen Lebensgewohnheiten fragen, sondern auch danach, welche Medikamente Sie nehmen. Denn Wirkstoffe wie das Blutzuckerspiegel senkende Miglitol (Diabetes Typ 2), Penicillin, bestimmte Abführmittel oder Entzündungshemmer wie Diclofenac beeinflussen die Darmtätigkeit. Antibiotika stören die Darmflora, so dass sich Bakterien – und damit die Darmgase – krankhaft vermehren.

Erkrankung als Ursache für Blähungen

Nehmen Sie krankhafte Überblähung (Meteorismus) ernst: Der Darm verkrampft sich unter Bauchschmerzen, Rumoren ist zu hören und zu spüren. Die Ursachen:

  • Versuche, die Luft zurückzuhalten
  • starke Verstopfung, Verengungen durch Geschwulste/Entzündungen
  • Reizdarm
  • Darmverschluss/Darmlähmung (lebensbedrohlich)

Weil krampfartige Blähungen im rechten Oberbauch an Gallenkolik und im linken Oberbauch an einen Herzinfarkt denken lassen, besonders wenn Atemnot, Brustschmerzen oder Schweißausbrüche hinzukommen, sollte der Arzt diese zunächst ausschließen.

Auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, oft durch Arzneimittel, aber auch Alkoholkonsum verursacht, verursacht Verdauungsprobleme. Chronisch entzündet, verliert sie ihre Fähigkeit, ausreichend Enzyme zu bilden. Daneben können Dünndarmbakterien den Dickdarm besiedeln und dort die Fettverdauung behindern – es kommt zu Fettstühlen und Überblähung.

Ein Reizdarm dagegen zeigt ein gestörtes Bewegungsmuster, das zu schmerzhaften Luftansammlungen und unregelmäßigem Stuhlgang führt. Wenngleich nicht die Ursache, spielt Stress eine Rolle. Linderung bringen:

  • pflanzliche Präparate wie Phytotherapeutika
  • Probiotika mit Bakterienkulturen
  • wasserlösliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen
  • Kümmel, Anis
  • Spasmolytika (gegen Verkrampfungen)

Trotz dieser Möglichkeiten gehört die Behandlung des Reizdarms unbedingt in Facharzthand.

Blähungen lindern: Natur und Schulmedizin

Heilpflanzen wie Fenchel wirken krampflösend, entblähend und beruhigen den Darm. Sehr positive Studiendaten existieren außerdem für Pfefferminze und Kümmelöl. Kochen Sie mit Gewürzen wie Koriander, Chili, Ingwer oder Senf – sie regen die Bildung von Verdauungssäften an.

Die ärztliche Therapie konzentriert sich auf spezielle Diäten, Enzymgaben und Vitamine und ist eine Kassenleistung. Rezeptfreie Präparate wie Entschäumer mit Dimeticon sollten Sie nur kurzfristig nehmen. Im Anschluss an eine Antibiotika Therapie unterstützen Probiotika die Regeneration Ihrer Darmflora.

Zeit für Veränderungen: Lebensstil überdenken

Nehmen Sie Ihre Lebensweise genauer in den Blick. Das Ziel: Eine intakte Darmflora unter der Voraussetzung, dass Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse gut arbeiten. Gönnen Sie sich viele kleinere, leicht verdauliche Portionen am Tag statt drei große und Ihrem Darm regelmäßige Bewegung, damit er selbst aktiv bleibt. Verzichten Sie, wenn machbar, auf Kohlensäurereiches, Milchdrinks und Produkte mit Zuckeraustauschstoffen. Und nicht nur Kohlsorten, auch Bananen, Nüsse und Dörrobst wie getrocknete Aprikosen blähen vorzüglich.

Sicher – Ernährungsexperten empfehlen 30 Gramm Ballaststoffe und fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Sie müssen sich nicht daran halten: Wenn Ihr Darm empfindlich ist, genügen auch drei, wobei Rohkost zum Abendessen tabu ist. Essen Sie langsam, kauen Sie gründlich und trinken Sie zwei Liter täglich, z. B. stille Mineralwässer und Saftschorlen.

Ganz wichtig: Nehmen Sie sich Zeit, nicht nur für Zubereitung und Genuss, sondern auch im Alltag. Nicht alles, was dringlich scheint, ist es tatsächlich. Verhaltenstherapie, Meditation und Entspannungsübungen fragen: Was ist wirklich wichtig und was kann ich getrost weglassen? Oft weichen Blähungen in dem Maße, in dem wir lernen, achtsam und gelassen mit uns selbst umzugehen.

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