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Die verschiedenen Antriebsarten von E-Bikes im Vergleich

E-Bikes bestimmen in Deutschlands Städten zunehmend auch das Straßenbild mit. Ende 2018 gab es bereits über 4.400.000 E‑Bikes auf deutschen Straßen. Der Trend zum E-Bike hält auch 2019 unvermindert an. Doch E-Bike ist nicht gleich E-Bike. Beim Kauf sind verschiedene Dinge zu beachten. Neben dem richtigen Rahmen, einer guten Schaltung und zuverlässigen Bremsen, ist auch die Antriebsart von entscheidender Bedeutung.

Der Käufer eines E-Bikes kann grundsätzlich unter drei unterschiedlichen Antriebsarten wählen: E-Bikes mit Nabenmotor, den es als Front- oder Heckmotor gibt und E-Bikes mit Mittelmotor. Dann gibt es noch eine Sonderform unter den Antriebsarten, den Sattelrohrmotor. Jede dieser Antriebsarten hat ihre Vorteile aber auch Nachteile. Die Entscheidung, welche Antriebsform am geeignetsten ist, fällt sicher nicht leicht. Schnellschüsse beim Kauf sollte man daher vermeiden. Am besten man überzeugt sich selbst mit einer Probefahrt.

Der Radnabenmotor als Frontantrieb

Bei dieser Antriebsart befindet sich der Radnabenmotor an der Vorderachse des E-Bikes. Der Frontmotor ist die günstigste Variante unter den Antriebsarten, da er sich leicht einbauen lässt und auch gut geeignet ist, um z. B. normale Fahrräder nachträglich umzurüsten. Der Frontmotor lässt sich auch technisch problemlos mit einer Rücktritt, Ketten- oder Nabenschaltung kombinieren. Dennoch liegt er in den Verkaufsstatistiken gegenüber den anderen Antriebsarten deutlich im Hintertreffen und das nicht nur aufgrund seiner höheren Störanfälligkeit.

Ein nicht zu unterschätzendes Problem im Straßenverkehr ist die ungünstige Verlagerung des Schwerpunkts. Die frontlastige Gewichtsverteilung führt dazu, dass das Vorderrad auf nassem oder losem Straßenbelag, aber auch bei Kurvenfahrten, zum Durchdrehen oder Wegrutschen tendiert. Ein weiterer Nachteil ist die schnelle Überhitzung des Frontmotors bei Fahrten in steilem Gelände. Der Motor verliert dann erheblich an Motorleistung oder schaltet sich ganz aus. Der Frontantrieb ist im Wesentlichen nur noch bei preisgünstigeren Discount E-Bikes oder bei Lastenfahrrädern zu finden und verschwindet auch langsam vom Markt.

Radnabenmotor mit Heckantrieb

Der Heckmotor überzeugt durch die direkte Kraftübertragung auf das Hinterrad und vermittelt ein gutes dynamisches Fahrgefühl. Das zusätzliche Gewicht auf der Hinterachse erhöht den Grip des Hinterrads, was sich vorteilhaft bei nassem Untergrund oder auch bei Bergfahrten auswirkt. Traktionsprobleme in engen Berg-Auffahrten oder bei voller Beschleunigung sind weitestgehend ausgeschlossen. Der Heckmotor ist daher besonders für die Sportlichen unter den E-Bike-Fahrern geeignet.

Diese Antriebsart wird in der Regel in Kombination mit einer Kettenschaltung angeboten. Der Einbau einer Nabenschaltung ist durch die Positionierung des Hinterradmotors an der Nabe grundsätzlich zwar auch möglich, dann aber technisch auf maximal 3 Gänge beschränkt. Auch die Kombination mit einer Rücktrittschaltung, wie z. B. beim Frontmotor, ist nicht immer möglich. Die höhere Belastung der Hinterradspeichen durch die dort auftretenden Antriebskräfte, kann außerdem einen erhöhten Wartungsbedarf mit sich bringen.

Beim Kauf eines E-Bikes mit Heckmotor sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, dass der Akku in der Mitte des E-Bikes angebracht ist. Das gleichzeitige Gewicht von Motor und Akku auf das Hinterrad, verschiebt den Schwerpunkt ungünstig weit nach hinten. Das wiederum kann sich insbesondere bei steilen Fahrten bergauf dann unvorteilhaft auf das Fahrverhalten auswirken. Weitere Nachteile sind hohe Anschaffungskosten und geringe Nachrüstmöglichkeiten.

E-Bike mit Mittelmotor

Bei dieser Antriebsart ist der Motor direkt im Rahmen im Bereich des Tretlagers installiert. Durch diese Positionierung wird die Motorkraft unmittelbar auf die Ketten übertragen und der Schwerpunkt des E-Bikes tiefer gelegt, was sich besonders günstig auf das Fahrverhalten auswirkt. Ein weiterer Pluspunkt des Mittelmotors ist seine leise und verschleißarme Funktionsweise.

Ein Nachteil ist bei dieser Antriebsart die geringe Kombinierbarkeit des Tretlagermotors mit einer Ketten- und Rücktrittschaltung. Standard ist aber mittlerweile die Nabenschaltung in Verbindung mit einer Rücktrittfunktion geworden.

E-Bikes mit Mittelmotor sind sowohl in der Stadt als auch im Gelände gut zu fahren und gelten daher, nicht ohne Grund, als Allrounder unter den E-Bike-Motoren. Sie zählen zweifelsfrei zu den beliebtesten Antriebsarten bei E-Bikes und sind im deutschen Straßenverkehr auch am stärksten verbreitet.

E-Bike mit Sattelmotor

Der Motor wird versteckt im Sattelrohr des Bikes eingebaut und überträgt seine Kraft direkt auf die Tretkurbel. Diese Antriebsart ist aber sowohl in der Wartung als auch in der Anschaffung mit hohen Kosten verbunden und wird bei E-Bikes wohl eher eine Ausnahme bleiben.

Fazit:
Bei der Gesamtbetrachtung aller Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebsarten, kann daher ohne Übertreibung festgehalten werden, dass die Kaufempfehlung E-Bike mit Mittelmotor lauten muss.

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