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Die Bedeutung des Vitamin-B Komplexes für den menschlichen Organismus

Die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe sind in jeder Körperzelle zu finden und entscheidend für sämtliche Formen und Phasen des Energiestoffwechsels. Das Funktionieren der Stoffwechselabläufe in jeder Körperzelle ist also vom Vorhandensein der B-Vitamine abhängig, wobei diese auch in ausreichend hoher Konzentration vorhanden sein müssen.

B-Vitamine sind essenziell, was bedeutet, dass der Organismus sie nicht selbst herstellen kann, sie müssen daher mit der Nahrung fortlaufend zugeführt werden. Eine Ausnahme ist das Vitamin B15, hier konnte festgestellt werden, dass die menschliche Leber ausreichende Mengen davon selbst synthetisiert. Die physiologischen Wirkungen aller Vitamine der B- Gruppe ergänzen und überschneiden sich. Darüber hinaus hat allerdings jedes der verschiedenen B-Vitamine spezifische Aufgaben im Organismus zu erfüllen, die es in seiner Funktionsweise von den anderen B- Vitaminen unterscheidet.

Eine Anhäufung von Vitaminen der B- Gruppe findet sich innerhalb der Körperzellen in den sogenannten Mitochondrien, den kleinen Kraftwerken innerhalb der Zellen, welche für die Energieproduktion zuständig sind. Da es sich bei den B- Vitaminen um eine ganze Gruppe von essenziellen Bausteinen handelt, wird auch vom sogenannten Vitamin-B-Komplex gesprochen. Damit ist die Gesamtheit aller B-Vitamine gemeint. B-Vitamine gelten als Vorstufe für Coenzyme, pharmakologisch und chemisch gesehen sind die einzelnen B-Vitamine völlig unterschiedlich.

Der Vitamin-B-Komplex umfasst heute acht verschiedene Substanzen mit Vitamincharakter

B1, B2, B3, B5, B6, B7 sowie Vitamin B12 und die B15. Die Wirkung von B-Vitaminen kann nicht isoliert, sondern nur im Verbund betrachtet werden, denn es gilt heute als gesichert, dass der Vitamin-B-Komplex, mit Ausnahme des Vitamins B12, dem eine Sonderrolle zukommt, eine Funktionseinheit bildet. Es ist allerdings auch so, dass bereits der Mangel an nur einem B-Vitamin den gesamten Vitamin-B-Haushalt durcheinanderbringen kann.

Vor allem die Zellen der Muskulatur, des Verdauungsapparates, der Leber und von Haut und Haaren profitieren von einer ausreichend hohen Versorgung mit Vitamin-B-Komplex. Vitamin B1, Thiamin, wurde vor 100 Jahren als erstes B-Vitamin entdeckt. Ein Mangel führt zu Beriberi mit auffallend neurologischen Störungen. Vitamin B2, Riboflavin, dient innerhalb des Zellstoffwechsels als wichtige Vorstufe von Coenzymen. Vitamin B3, Niacin, ist unabdingbar bei der Hormonbildung, Verdauung oder Durchblutung, ein Mangel an diesem B-Vitamin ist selten.

Vitamin B5, die Pantothensäure, ist essenziell für den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Vitamin B6, Pyridoxin, ist an beinahe sämtlichen Umwandlungsreaktionen im Aminosäurestoffwechsel beteiligt. Vitamin B7, auch als Vitamin H bezeichnet, regelt unter anderem Auf- und Abbaufunktionen von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten. Vitamin B12, auch als Extrinsic-Faktor bezeichnet, ist als einziges der B-Vitamine nicht wasserlöslich und verbindet sich mit dem sogenannten Intrinsic-Faktor der Magenschleimhaut zu einem Komplex, welche für die Blutbildung im Knochenmark absolut unerlässlich ist.

Welche Lebensmittel enthalten Vitamin B?

Die einzelnen Vitamine der B-Gruppe sind in ganz unterschiedlichen tierischen oder pflanzlichen Lebensmitteln in variierenden Konzentrationen enthalten. Je nach Nahrungsmittel oder auch Art der Zubereitung kann die Konzentration der einzelnen B-Vitamine sehr unterschiedlich ausfallen. Nur eine abwechslungsreiche Mischkost stellt daher nach Meinung von Ernährungswissenschaftlern tatsächlich eine ausreichende Versorgung B-Vitaminen sicher.

Jede einseitige Ernährung sollte daher im Hinblick auf eine mögliche Mangelversorgung vermieden werden. Besonders hohe Konzentrationen an Vitaminen des B-Komplexes wurden unter anderem nachgewiesen in Kohl, Spinat, Brokkoli, Milchprodukten, Leber und Seefisch. Mit Ausnahme von Vitamin B12 sind auch bei überwiegend pflanzlicher Kost alle B-Vitamine in ausreichend hoher Konzentration enthalten, besonders bei Rohverzehr. Vegetarier und Veganer sollten jedoch zur Sicherstellung ihrer Versorgung mit Vitamin B12 auf externe Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, damit es nicht zu Störungen der Blutbildung kommt.

Welche Anzeichen deuten auf einen Vitamin B Mangel hin?

Da die Vitamine des B-Komplexes so komplexe und weitreichende Aufgaben im Zellstoffwechsel wahrnehmen, kann sich ein Mangel einzelner oder mehrerer B-Vitamine durch verschiedenste Symptome bemerkbar machen. Auffallend dabei ist, dass sich die Krankheitszeichen nicht akut, sondern erst mit der Zeit einstellen. So können beispielsweise Allgemeinsymptome wie nachlassende Vitalität und Spannkraft, Schwäche und Erschöpfung auf einen bereits seit längerer Zeit bestehenden Vitamin-B-Mangel hindeuten.

Die Unterversorgung mit B-Vitaminen tritt bei vielen Menschen phasenweise und wiederkehrend auf. Ein geschwächtes Nervenkostüm oder eine ausgeprägte Infektanfälligkeit können ebenfalls Hinweise auf einen Mangel an einem oder mehreren B-Vitaminen sein. Zu ausgeprägten Mangelerscheinungen, beispielsweise an Vitamin B1, können auch verschiedene Medikamente oder ein zu hoher Alkoholkonsum führen.

Heute kann davon ausgegangen werden, dass auch einige chronische Beschwerdebilder des Alters mit einem Mangel an B-Vitaminen zusammenhängen. Bei neurodegenerativen Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer, aber auch bei Depressionen oder Arteriosklerose werden im Blut der Betroffenen immer wieder signifikant erniedrigte Werte von bestimmten B-Vitaminen gefunden.

Die Schäden, die durch einen echten Vitamin-B-Mangel verursacht werden, sind nur bis zu einem gewissen Grad reversibel, können also ab einem gewissen Grad der Zellschädigung auch durch eine erhöhte Vitaminzufuhr nicht wieder repariert werden.

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