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Das sollten Sie über Leinöl wissen

Lange galt es als Öl der armen Leute, das Leinöl, das aus der blau blühenden Leinpflanze gewonnen wird. Heute wird das goldgelbe Öl wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe und seiner Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden geschätzt.

Die wertvollen Inhaltsstoffe von Leinöl

Kein anderes Pflanzenöl enthält so viel Alpha-Linolensäure wie Leinöl. Als wichtige Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren galten bisher vor allem Lachs und Rapsöl. Rapsöl enthält sieben Prozent dieses für den menschlichen Organismus so wichtigen Stoffes. Der Anteil in Leinöl ist um ein Vielfaches höher.

Aufgeschlüsselt enthält das Pflanzenöl 10 bis 22 Prozent Ölsäure, 12 bis 18 Prozent Linolsäure und 58 bis 71 Prozent Linolensäure. Weitere Bestandteile sind geringe Mengen an Palmitinsäure und Stearinsäure sowie die Vitamine E, D, C, B1, B2, Provitamin A. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Leinöl sogar wertvoller für die Versorgung des Körpers mit Omega-3-Fettsäuren als Seefisch. Im Rahmen einer gesundheitsbewussten Ernährung nimmt es damit einen Spitzenplatz ein.

Welche Auswirkungen auf die Gesundheit hat Leinöl?

Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren macht Leinöl zu einem wahren Wundermittel, das seinen Namen „flüssiges Gold“ zu Recht trägt. Durch verschiedene Forschungen wurde bestätigt, dass Alpha-Linolensäure entzündungshemmend wirkt, die Blutgefäße erweitert und die Blutgerinnung fördert. Durch Leinöl lässt sich das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen deutlich verringern. Ein weiteres Ergebnis der Studien ergab, dass Alpha-Linolensäure in die Zellmembranen eindringt und dort zu weiteren wichtigen Omega-3-Fettsäuren umgebaut wird.

Einige Wissenschaftler schließen nicht aus, dass die Säuren sogar einen Schutz vor Krebs bieten und auch gegen Depressionen oder Ängste wirksam sein könnten. Sicher lässt sich sagen, dass der Verzehr von Leinöl mit seinem hohen Anteil an Linolensäure zu einer allgemeinen Verbesserung des Erinnerungsvermögens beiträgt. Leinöl ist für Menschen mit Diabetes, erhöhten Nierenwerten und zu hohem Blutdruck eine Alternative zu anderen Pflanzenfetten.

Leinöl ist nicht lange haltbar

Auf Vorrat kaufen lässt sich Leinöl nicht. Es wird sehr schnell ranzig, wenn es mit Licht und Sauerstoff in Berührung kommt. So sollten immer nur kleine Flaschen in den Einkaufskorb wandern. Bei einer kühlen und möglichst dunklen Lagerung hält sich Leinöl verschlossen einige Wochen. Es ist ratsam, das Öl nach dem Öffnen für maximal acht bis zwölf Tage im Kühlschrank aufzubewahren. Bei einer längeren Lagerzeit wird Leinöl bitter und schmeckt ranzig oder tranig. Zum Verzehr ist es dann nicht mehr geeignet.

Findige Hausfrauen nutzen das überalterte Öl als Möbelpolitur zum Einölen von Holz. Der Schmelzpunkt von Leinöl liegt bei -16 bis -18 Grad. Größere Mengen lassen sich einige Zeit im Gefrierschrank lagern.

Leinöl in der Küche verwenden

Bei Leinöl lohnt es sich, nur kaltgepresste Sorten in Bioqualität zu kaufen. Auch sollte das Öl weder aus gerösteten Leinsamen hergestellt noch gefiltert worden sein. Nur dann ist gewährleistet, dass die meisten wertvollen Inhaltsstoffe bei der Produktion und Abfüllung erhalten bleiben. Zum Erhitzen eignet sich das Pflanzenöl nicht, denn dadurch werden die gesunden Bestandteile zerstört. Leinöl wird deshalb vor allem in der „Kalten Küche“ verwendet.

Wie schmeckt Leinöl?

Frisches Leinöl hat einen leicht nussigen Geschmack, der nicht jedem Genießer zusagt. Es lässt sich jedoch mit anderen Pflanzenölen kombinieren und schmeckt dann nicht so intensiv. Bei der Zubereitung von Gerichten mit Obst oder bei Süßspeisen ist es empfehlenswert, mehrere Ölsorten zu mischen, um das Aroma des Leinöls abzumildern, damit es den Eigengeschmack der Früchte nicht verdeckt. Herzhaften Gerichten wie Salaten, Quarkspeisen, Pesto oder Nudelpfannen gibt Leinöl das gewisse „Extra“ und verleiht ihnen eine appetitanregende gelbgrünliche Farbe.

Das beliebte „Arme-Leute-Essen“ Pellkartoffeln mit Quark kommt ohne Leinöl nicht aus. Bei diesem Rezept, das früher vor allem im norddeutschen Raum häufig auf den Tisch kam, wurde das Öl einfach unter den Quark gerührt und über die Kartoffeln gegeben. Heute wird diese Variante von Vegetariern wiederentdeckt, die auf eine vollwertige Ernährung achten und weder Lachs noch andere Produkte mit hohem Omega-3-Anteil zu sich nehmen.

Weiterhin eignet sich Leinöl sehr gut zum Abschmecken von Gemüsegerichten, die nach dem Kochen je nach Geschmack mit ein paar Tropfen oder einem Teelöffel Öl beträufelt werden. Leinöl lässt sich auch pur im Rahmen einer Kur oder zur Vorbeugung von Mangelerkrankungen bei Vegetariern oder Veganern genießen. Dabei sollte allerdings die hohe Kalorienzahl nicht außer Acht gelassen werden.

Leinöl ist eine gesunde Alternative zu anderen Pflanzenölen. Gesundheitsexperten empfehlen, das gelbe Leinöl mit seinem hohen Omega-3-Anteil im Rahmen einer ausgewogenen Kost häufiger auf den Tisch zu bringen.

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